Wer darf mit zur Ausstellung - 4

Jetzt stelle ich nochmal zwei Damen vor:

Satinangorakaninchen Thüringer-Farben. Typisch sind hier die dunkel gesäumten Ohren, das dunkle Schnäuzlein und der dunkle Bauch. Die ausgekämmte Wolle ist wunderbar cremefarben.

Es sind zwei Schwestern, die sich gut vertragen. Sie könnten auch in Zukunft zusammenbleiben.

Hier kann man gut den Unterschied sehen, ob sie ausgekämmt sind oder noch nicht. Die eine hat den Haarwechsel bereits vollzogen, die andere noch nicht:

Satinangora Thüringerfarben

Und hier fressen sie friedlich aus einem Napf:

Satinangora, links gekämmt, rechts ungekämmt

Wer darf mit zur Ausstellung - 3

Wir machen bei den Damen weiter.

Wir sollen ja möglichst viele Farben zeigen und deshalb werden wir auch graue Satinangora mitnehmen. Bei einem Wurf hatten wir eindeutig Chinchilla-Farben dabei und bei einem anderen Wurf war ich mir sicher, die Tiere sind grau-wildfarbig, da sie auf dem Rücken einen braunen Fleck hatten.

Ich habe gelesen, Chinchilla bedeutet: Wildfarbig, also Bänderung aber nur schwarz und weiß, kein braun oder rot.
Als nun die Nestwolle weg war, waren die Kaninchen komplett grau, also schwarz-weiß gebändert, es ist kein braun in Sicht. Im I-Net habe ich gefunden, dass es eine Nestbräune bei Chinchilla gibt. Es ist immer wieder spannend, was es so alles gibt.

Auf dem alten Foto sieht man eindeutig, dass der Rücken braun war:

Sogar auf dem Kopf war ein brauner Tupfen.

Jetzt ist das Braun komplett verschwunden:

Die dunklen Stellen sind bereits dunkle, neue Haarspitzen. Eine sehr schöne junge Dame.

Wer darf mit zur Ausstellung - 2

Wir nehmen natürlich nicht nur Frauen mit zur Ausstellung.

Dieser junge Herr ist gelb wildfarbig. Durch den Glanz des Satinhaares wirkt er bei Sonnenlicht richtig golden:

Auch er hat ein wunderbar seidiges Haar, das kaum filzt und sich hervorragend auskämmen lässt.

Von der Seite betrachtet, sieht man das neue (dunklere) Haarkleid durch das teilweise ausfrisierte reife Haar schimmern:

Dieser Rammler kann ebenfalls gekauft werden.

Wer darf mit zur Ausstellung - 1

Ich möchte euch zeigen, welches von den Jungtieren mit zur Ausstellung darf.

Als erstes möchte ich ein Weibchen zeigen, das ein wunderbares Haarkleid trägt. Die Behaarung ist sehr seidig und dicht und lässt sich auch sehr gut auskämmen.

Wir haben lange gerätselt, welche Farbe es hat, da es bei den Satinangorkaninchen keine erbfesten Farben gibt bis jetzt. Da muss man dann die Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten und Onkeln miteinbeziehen, sofern man deren Farben weiß.
Diese Farbe kam sonst in der Familie nicht vor, aber wir gehen davon aus, dass es eisengrau ist.

Hinweis: Sie sitzt hier nur zum Fotoshooting auf Gitter. Normalerweise sitzt sie auf Stroh.

Eine genaue Farbbestimmung ist auch oft deshalb so schwierig, weil man die exakte Farbe nur am Kopf und an den Beinen, die kurzbehaart sind, sieht. Am restlichen Körper verändert sich die Farbe durch die Haarlänge.
Wenn die Haare ganz kurz sind, also ein Haarwechsel war, ist die Farbe intensiver als wenn die Haare länger werden, da ab einer bestimmten Länge die Farbpigmente nicht mehr ausreichen und das restliche Haar wird weiß.

Sie ist auf der 4 Länderschau nicht nur zu sehen, sondern kann dort auch erworben werden. Den Stammbaum gibt es selbstverständlich dazu.

Bald ist die 4 Länderschau in Passau

Zur Zeit sehen wir unseren gesamten Nachwuchs sehr gründlich durch.

Am 10./11. Oktober 2015 ist in Passau in der Halle des Kaninchenzuchtvereins Passau die 4- Länderschau.
Das heißt, es kommen Züchterkollegen aus Frankreich, Österreich und Tschechien nach Passau, um dort gemeinsam mit den Passauern ihre Tiere auszustellen.

Auch wir dürfen Tiere ausstellen. Da Satinangorakaninchen keine anerkannte Rasse sind,dürfen sie an der Prämierung nicht teilnehmen.
Trotzdem freuen wir uns sehr, sie  Züchterfreunden zeigen zu dürfen.
Die nächsten Tage entscheiden wir, welches Kaninchen mit zur Schau darf. Alle Tiere, die wir ausstellen, können auf der Schau auch gekauft werden.

Mittlerweile ist der gesamte diesjährige Nachwuchs tätowiert und zu jedem Kaninchen gibt es einen Stammbaum (was wir über die Vorfahren wissen).

Die Schau ist öffentlich, jeder Interessierte kann sie unverbindlich besuchen.

Im März waren wir auch auf der Osterhasenschau vertreten und sie war wirklich sehenswert:

So vielerlei Rassen auf einem Blick sind ein Erlebnis!

Haarernte

Ich werde oft gefragt, wie ich denn an die Haare der Kaninchen komme, da durch eine unsägliche Kampagne einer von mir wenig geschätzten sogenannten Tierschutzorganisation viele Verbraucher verunsichert wurden. Es wurden Schreckensbilder durch das I-Net verbreitet, die so gar nicht stimmen können.

Jeder Tierhalter, der seine Tiere liebt und langfristig nutzen will, wird sie auch mit Sicherheit anständig und nach bestem Wissen und Gewissen behandeln.

Deshalb möchte ich euch heute mein Werkzeug zeigen:

Ihr seht, alle Scheren sind schön stumpf, um ja kein Tier zu verletzen. Die Angoraschere ist sogar noch extra gebogen, um jede Gefahr auszuschließen. Den Kamm kaufe ich im DM-Markt für 75 Cent. Die Fellschere bekommt man in der BayWa für ca. 10 Euro, die Angoraschere und den Filzkamm (brauch ich fast nie) bietet der Fachhandel an.

Zuerst überprüfe ich, ob schon das neue Haarkleid vorhanden ist. Dazu setze ich das Kaninchen vor mich hin. Hier Satinagora - Zuchthäsin Martina heute morgen:

Die Haare werden gescheitelt und auf dem Bild kann man sehr schön die neuen Haare erkennen:

Die neuen Haarspitzen sind wieder farbig, die Enden des alten Haares weiß.

Als nächstes setze ich mich auf einen Stuhl, setze mir das Tier auf den Schoß und kämme mit dem Herrenkamm. Schere oder gar Filzkamm habe ich nicht gebraucht. Die sind nur nötig, falls ein Tier mal stark verfilzt wäre.
Im Kamm bleiben die Haare hängen:

Ich frisiere nur an den Stellen aus, an denen das neue Haarkleid bereits vorhanden ist, meist erst am Rücken. An den Seiten und am Bauch, erfolgt der Haarwechsel erst später. Die Kaninchen sehen dann zwar wie kleine U-Boote aus, aber nackig sollen sie ja nicht werden.

Neue Farben!

Auch der Nachwuchs unserer Paris zeigt sich jetzt:

Albino-weiß mit roten Augen

thüringerfarben

Und die Schwarzen sind schon wieder gewachsen:

Die waren doch gerade eben noch ganz klein!

Schweizer Garde

Wir waren am Wochenende in der Schweiz bei Familie Glauser und habe drei Zuchtrammler mitgebracht. Sie sind Nachkommen eines Neu-Imports aus den USA:

Hier schauen sie noch etwas ängstlich, aber sie werden sich sicher gut einleben. Ursula meinte, es wird ihnen gut gehen, wenn es da so viele Frauen hat.

Ursula, es war toll, euch kennenzulernen!

Es gibt Nachwuchs!

Mathilda hat den vorbereiteten Mörtelkübel ganz massiv mit Heu und Stroh ausgestopft. Die Jugend hatte es so zwar schön warm, aber ich musste mich seeehr gedulden, weil ich nichts sehen konnte.

Es sind 6 Junge und alle schwarz!

Die Anfänge mit Satinangora-Kaninchen

Angora-Kaninchen faszinieren mich schon sehr lange Zeit. Allerdings hat mich immer die Notwendigkeit des regelmäßigen Scherens davon abgehalten, Angorakaninchen zu halten.

Vor ein paar Jahren bin ich dann auf die Satinangora Kaninchen gestoßen, eine Kaninchen-Lang-Haar Rasse, deren Fell dem natürlichen Fellwechsel unterliegt und deren Haare ausgekämmt werden. Die Wolle lässt sich verspinnen und anschließend verstricken. Hierzu gibt es ein nettes Video:

 

Sie stammen ursprünglich aus Amerika und kamen über die Schweiz nach Europa. 

Leider sind sie in Deutschland nicht als eigenständige Rasse anerkannt und genau das macht eine ernsthafte Zucht sehr schwierig. Viele "Züchter" sind reine Vermehrer, die dann auch alle Nachkommen als Zuchtkaninchen weiterverkaufen. 

Damit in Deutschland eine neue Kaninchenrasse anerkannt wird, muss als erstes eine reine Farbe rausgezüchtet werden. Das bedeutet, wenn ich zwei schwarze Kaninchen miteinander verpaare sollten auch nur schwarze Kaninchen rauskommen. Im Moment ist das nicht so. Ich habe mir im Herbst ein paar Geschwister gekauft, die Mutter war rot, der Vater schwarz:

 

1 weißes (Albino mit roten Augen), 2 rote, 1 schwarzes und 1 braunes waren dabei.

In diesem Jahr möchten wir die Zucht ganz massiv angehen und ich möchte euch hier regelmäßig darüber berichten.